Wir über uns, über uns nur der Himmel,
möge er uns nicht auf den Kopf fallen ...
Es war zu einer Zeit,als das Schuleschwänzen der 68er Folgegeneration noch Stil hatte, Röhrenkordhosen und Ringelsöckchen ( natürlich blau-weiß gestreift ) „in" waren, der Gang zum Frisör sich zwar lohnte, jedoch überwiegend vermieden wurde. Der MSV hatte sich entgegen aller Erwartungen selbsternannter Experten ( Ulli Hoeness war zwar selbst noch ein rotbackiger Bäckerhilfsgeselle, aber da gabs noch andere Marken ) in der Bundesliga etabliert, weckte nach und nach

vermehrt das Interesse gewisser jungen Burschen und - auch schon zu dieser Zeit - einiger junger Maderln aus der nördlichen Region in und um Duisburg. Die Infizierung wuchs. Man traf sich zu schönen Gesangsabenden zu Lesungen in Laubenpiepen ( ... Hallo Karin, Sonja & Co ) weiß-blaue Schals wurden noch gestrickt oder gehäkelt ( !!! ), Bettlaken gefärbt, zusammengenäht und in Fahnen umfunktioniert. Probleme gab's bei einigen Fünf-Meter- Monstern, die sich im Stadion nur über Wahnsinnssteckverbindungen oder Gewinde auf mastartige Stangen verbringen ließen. Ein Schwenken dieser Konstruktionen war nur über drei oder vier Mann möglich, es sei denn der Wind stand gut.

Das reichte natürlich nicht. Ein wenig Krach mußte her. Was hinderte uns „Hupen-Arno" zu kopieren und über Kompressoren und Autobatterien ein wenig Spektakel durch Fanfaren zu verbreiten ?? Nichts !! Man ist kein schlechter Prophet zu behaupten, dass die heutige Situation in und um Fußballarenen nicht damit zu vereinbaren ist. Alleine der Gedanke derartiger Aktionen würde bei Sicherheits- und Ordnungsdiensten zu Panik und Schüttelfrost führen.
Wir hatten alles im Griff. Auch die Logistik. Es gab schließlich die Bahn, Pommes-Heinz, Fleischwurst mit Brötchen, Lambrusco in zwei Liter Pullen. Auswärtsspiele in Bremen wurden hartnäckig, notfalls dreimal hintereinander trotz vorheriger Spielabsage durchgeführt. Das Flair des Einfachen und Ungewißen, und auch des etwas Verrückten reizte halt.

So entstand die Alte Garde Ende der 60er, Anfang der 70er, auch oder gerade durch das verbindende Element der DVG Straßenbahn Linie 9, die sich von Dinslaken bis Huckingen hinzog. Fraktionen aus Dinslaken, Walsum, Fahrn ( am Schwan war die Hölle los ), Alt-Hamborn und Neumühl ... und, und, und ... jede Station vermehrte die Zebra-Familie auf ihrem unaufhaltsamen Weg an die Wedau. Die Hinfahrt war allerdings am Hauptbahnhof oder bei Karstadt überwiegend zu Ende. Hier verlor der eine oder andere Schaffner die Nerven, außerdem standen die weiteren Jungens und Mädels aus der Innenstadt bereit, um gemeinsam mit den „Hambornern" ( so wurden wir kollektiv genannt ) zu Fuß zum Stadion zu marschieren und fröhliche Stimmung, insbesondere bei Horten ( Sprenkleranlagen gab's schon damals ) zu verbreiten.
Nach mehr als dreißig Jahren ist der harte Kern der Truppe wieder zusammengekommen, um dem MSV durch einen lockeren, aber treuen Fan-Club ein wenig mehr Pepp zu geben, was wir eigentlich schon immer hätten machen können oder tun sollen. Einige von uns waren zwischendurch ein wenig zu sehr mit der beruflichen und familiären Karriere beschäftigt ( Großmutter oder Vaterschutz ), sonst hätte es schon ein wenig eher gebrummt.
Unser Sommerfest 2008

Verstärkt haben wir uns zwischenzeitlich durch einen Wannheimorter-Kreisel, der mit seiner MSV Verbundenheit in nichts nachsteht. Wir verfügen auch über eine "Junge Garde" - die nächste Generation. Freunde und Familienmitglieder sind - wie wir auch selbst - teilweise auch überregional vertreten. Es kann also nix schief gehen, die Zebra-Family steht, egal was passiert. Die Jahrzehnte haben uns geprägt: Auf- oder Abstieg, Tränen im stillen Kämmerlein, ungehemmte Freude - alles gehört dazu.
Es wäre sehr schön, wenn sich weitere Interessenten, ggf. alte oder neue Gefährten, die ein wenig Augenzwinkern verstehen, sich erinnern oder melden würden, auch auf einen Plausch. Hierzu steht unsere Homepage ( Gästebuch ) zur Verfügung, eine Rückantwort ist für uns selbstverständlich.